Der auf dem Schiff vorhandene Anker hat zwei Mal beim Ankern nicht gehalten. Richtig gut war es nur bei wenig Wind. Ein altes Verkaufsprospekt nennt als Original-Zubehör für unser Schiff einen 15 kg Anker. Vielleicht ist der vorhandene SEAGRIP 10 kg Anker bei rund sechs Tonnen Verdrängung  doch etwas zu klein? Für eine Lösung wird das Internet befragt.

Die Erfahrung zeigt, ein normal großer Anker bricht sehr leicht aus, wenn er einmal impulsartig zu stark belastet wird, also ruckartig wie bei Seegang.

Ein Anker soll also “ruhig” am Boden liegen, die Crew mag ruckartige Bewegungen auch nicht. Es wird also in erster Linie gar nicht auf die Größe des Ankers oder des Typs abgestellt, sondern darauf, dass er nicht (ruckartig) ausbricht.

Um einen vernünftigen Winkel von der Kette zum Anker zu erhalten wird eine siebenfache (!) Kettenlänge empfohlen. Dabei ist zu der Wassertiefe die Höhe des Bugbeschlages über der Wasserlinie zusätzlich zu berücksichtigen, wenn von der Tiefe – also genau genommen den vertikalem Abstand von Bugbeschlag bis Ankergrund – gesprochen wird um aus ihr die nötige Kettenlänge zu erhalten.

Eine Kette ist nicht in der Lage ausreichend zu federn, die Orbitalbewegungen der Welle erfordern eine weichere Feder, als eine Kette es sein kann. Die Lösung ist ein zusätzlicher Vorlauf aus Tauwerk, um diesen weiter zu dämpfen kann ein Reitgewicht nahe beim Schiff ausgebracht werden.

An einem (unendlich gutem)  Anker muss eine passende Kette das Schiff gut halten, ohne zu reißen. Ein Schiff, mit 10m Länge soll bei 9Bft eine Windlast von 8.000 N erzeugen. Um dies zu halten ist eine 8 mm Kette ausreichend, sie hat eine Bruchlast von 32.000 N, nimmt man die Arbeitslast mit 1/4 davon an, sind 8.000 N erreicht. 8 mm ist also perfekt.

Die YACHT hat Anker getestet und dabei 250 daN (entsprechend 2.500 N) als Messlatte angenommen sie nimmt diese Last als realistische Größe hervorgerufen von einem Winddruck von 5-6 Bft an. (In einer früheren Version dieses Artikel stand hier fälschlicherweise 250 dN, dN sind Dezinewton, daN Dekanewton).

In  der Ausgabe 17/2009 und unjüngst in 16/2013 sind verschiedene Anker getestet. Typbedingt halten einige Anker bei einigen Ankergründen besser, einen Universalanker gibt es nicht. Ich entscheide mich für den Kobra 2, der günstig ist, dafür nicht aus Edelstahl und nicht besonders gut entgratet. Attestierte die YACHT ihm in 2009 gute Haltekraft in Sand und Schlick, aber nicht in Geröll, so hält der gleiche Anker in 2013 auch auf geröllartigem Grund gut, wenn auch schlechter als in Schlick und Sand.

Eine Bugrolle!

Der bisherige Anker nebst Kette war in der Backkiste am Bug gestaut. Ihn auszubringen bedeutet schweres Hantieren, damit er nicht die Bordwand zerkratzt wird er über die Seereling hinweg ausgebracht.  Das kann ich mir bei einem noch schwererem Anker und einer noch schwereren Kette nicht mehr vorstellen. Eine Bugrolle, die den Anker aufnimmt muss her. Sie soll in den Bugbeschlag  integriert werden. Niro Petersen konnte für diese Aufgabe gewonnen werden.

Die “Stütze” unter dem hölzernen Tritt ist auch das Montageblech für die Positionslaterne. Die Haltekraft des Blechs ist schlecht, die Bolzen, die den Bugkorb halten mussten bereits erneuert werden. Der Neue Bugkorb wird nach vorn besser abgestützt und die Positionslaterne wird gewechselt und gegen eine (zugelassene) LED – Laterne ausgewechselt.

Nachher sieht dies so aus.