180 Tage LAND IN SICHT

[noch ein Segelblog]

Month: August 2016 (Page 1 of 3)

Ab jetzt mit Gott

Wo der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.

 

Mem-2724Inschrift von der ersten Schleusenkammer in MEM.

 

Losgefahren sind wir ja mit dem Kaiser.

Nein!

Sie haben uns nicht reingelassen. Heute und die nächsten vier Tage fährt ein Konvoi von Ost nach West durch den Kanal. Aber ohne uns. Wir sind für Mittwoch angemeldet und die Kanalverwaltung legt wert darauf, dass der Plan eingehalten wird. Deutsche Gründlichkeit in Schweden. IMG_2687

Immerhin eine Schleuse nehmen sie uns mit von Mem nach Mem quasi. Wir dürfen jetzt im ersten Yachthafen hinter der Schleuse liegen. Wir haben 286m Strecke hinter uns und haben damit wohl einen neuen Rekord aufgestellt. Morgen passiert nix – ausgenommen, das wir das Ende des Regens erwarten – und am Mittwoch geht es dann los. Mit ganz großen Schritten.

Ahoi von der LAND IN SICHT (breits 3m über NN).

 

Ein Tag in Bildern

Wann ist die Mückenzeit endlich vorbei? Immer wieder – seit Altwarp in Deutschland im Mai – nerven die Viecher und  die Hinterlassenschaften jucken.

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Wie genau muß eine Flagge am Heck sein, damit sie wohl proportioniert wirkt? Unsere ist es nicht, obgleicht der Halter eine schwedische Erstausrüsterqualität ist. Das andere Schiff sieht besser aus, oder?

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Geschenke! Reisezahnbürste und ein Notakku als Energiespender!

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Bilderrätsel. Welches Getriebe haben wir denn nun genau?

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Heizung spielt. Großartig!

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Ob sie uns rein lassen?

Wir sind im Mem vor der ersten Schleuse des Göta Kanals. Ab jetzt reißen wir keine Seemeilen mehr ab, sondern fahren Kilometer. Wir sind im Binnenland angekommen und haben den Kuchen (lekker) und den Café Latte (nicht so Ankes Ding) der Hafencafes probiert. Wir sind zwei Tage zu früh an der Schleuse, es ist Nachsaison und man muß sich auf einen bestimmten Tag einbuchen. Der ist übermorgen. Der Wind war uns jedoch hold und auch den Reservetag (man weiß ja nie) haben wir nicht gebraucht. Also hoffen wir darauf, dass wir eine Kolonne eher, also bereits morgen mitfahren dürfen. Schaun mer mal.

 

Auf Youtube findet man eine alte Folge von MareTV über den Göta Kanal 🙂

 

 

 

Öxlesund

Kaum zu glauben, dass die Nacht unruhig war, der Wind und der Schwell haben alle Schiffe hier heute Nacht kräftig durchgeschüttelt. Nun haben wir einen sonnigen Abend, waren sogar baden, und erwarten eine ruhige und Kalte Nacht. Morgen sind wir am Göta-Kanal und warten dort freudig auf Einlass. Ahoi von der Land in Sicht.

Der Sommer mit den vielen Gesichtern

Ich gucke Fotos, derweil mit der Schweiß über die Stirn läuft. So warm ist es geworden. Gestern ging es zart mit besserem Wetter los. Heute haben wir eine Schicht Klamotten nach der anderen wieder ausgezogen. Das bei diesem Wetter eigentlich verpflichtende Bad in der Ostsee haben wir uns verkniffen, zu viele Algen sind nach unserer Meinung im Mälarensee. Aber der Wasserschlauch zum Boote bebunkern wird sich – allerdings ohne Foto – noch über mich ergießen. So viel ist sicher.

Ich klicke den Fotoapparat durch und frage mich, welche Bilder die letzten Tage charkaterisieren.

24. August. 2016

Werftaufenhalt Stockholm – Mälaren

Der Mälarensee liegt über dem Niveau der Ostsee, wir schleusen wenige Dezimeter nach oben. Zuvor enger Verkehr, nahe Begegnungen mit den Fähren. Es folgen Brücken, die für uns öffen müssen und Brücken unter denen wir hindurchpassen. Es beginnt für uns ein unbekannter Teil Stockholms, der sich Richtung Westen dann in eine gediegene Fereienhausgegend verwandelt. Im Hafen sind wir die einzigen Gastlieger, die Saison geht zu Ende.

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21. August. 2016

Die Perle: Einfahrt nach Stockholm von Norden. Im Nebel.

Stockholm anzulaufen ist ein Traum, sagen wir nicht nur so. Ist auch so, wissen wir aus der Erinnerung. In diesem Jahr hat der Nebel ein Wörtchen mitzureden versucht. Vor Stockholm sehen wir seit langem wieder ein Rudel andere Segler. Seitdem wir in Finnland Rauma in Richtung Norden hinter uns ließen, wurde es einsam. Damit ist jetzt Schluß. Besonderheit: Schwedische Segler grüßen nicht. Das finde ich gar nicht schlimm, schließlich hatten wir selbst schon überlegt, bei unserem nächsten Besuch in einem  asiatischen Restaurant die Winkekatze zu klauen und an Bord zu montieren, so albern kommt uns manchmal das Zuwinken vor.
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20. August 2016

Noch ein Kanal und was für einer!

Väddö ist eine langgezogene Insel. Wenn man nicht in der Detailansicht (Achtung Plotter!) guckt, wird man nicht sehen, dass es eine Insel ist, so nah scheint sie mit dem Festland verbunden. Mit maximal 17m Masthöhe kann man dort (Vorher Brückenöffnungszeiten googeln) durchfahren. Es sind also noch 50 cm Platz über uns, oder? Bei dem Wetter haben wir uns das Segeln eh abgeschminkt und gucken stattdessen Vorgärten, Sommerhäuser uns Steine (ääähmn, Schären natürlich) und beenden den Tag in einer wunderschönen Ankerbucht.

 

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Der kleine Unterschied

Ein neues Logo ziert den Auspuff der Heizung, die Arbeit ist vollbracht. Wir heizen “Full Power” an einem der wärmsten Tage seit langem. Warum? Weil wir es können!

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Ohne Worte

 

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Boxenstop

Die Heizung geht wieder nicht.

Sven und Katharina hatten eine neue Unterverteilung für deren Stromanschluß im Gepäck, die alte war ja reichlich gammelig und der gut bezahlte Fachmann hat ganz schön was improvisiert. Aber: Auch mit neuer Verteilung zündet die Heizung mal wieder nicht. Nun ist Schluß,

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Segel-Blues

Ich habe lange überlegt, ob auch „solche“ Beiträge in unserem Blog Platz haben sollen und ich bin der Meinung: Ja. Schreiben soll ja auch helfen. 😉

Wir liegen seit einigen Tagen im Hafen, da ein Tief sich vor uns lustig im Kreis dreht und immer wieder viel Wind beschert. Uns ist seit nun schon 3 Tagen der Weg, unsere Weiterreise versperrt. Ich merke für mich, dass jedes Mal wenn auf sich unserer Reise meteorologische Unwegsamkeiten (Wetterunsicherheiten, oder Wind gegenan) mit nautischen Herausforderungen (keine anderen seglerischen Möglichkeiten) paaren, mich der Segel-Blues plagt.

Gestern waren wir beim Friseur. Ich unterhielt mich mit der Friseurin, wie soll es anders sein, übers Wetter. Sie sagte: „Es ist so grausam, denn der Sommer war von einem Tag auf den anderen beendet.“ Das ist er wieder, der Blues in meinen Ohren. Der Regen trommelt aufs Deck und das Boot ruckt in den Leinen…..

Ich stelle mir zu oft die Frage: Schaffen wir das, den endlos scheinenden Weg zurück, kurz vor Beginn des Eisgangs also? Matthias beantwortet dies gleichbleibend, ich könnte schon fast sagen stoisch, immer mit: “Ja!” Bisher hatte er auch immer recht behalten. Naja ich als Kaffeeseglerin stalke dann „neidisch“ andere Schiffe über die Internetseite marinetrafic und denke: Ich wäre jetzt gerne schon dort, wo die jetzt sind. Das sich auch dort das Wetter ändert und dies auch nicht unsere Route ist, spielt dabei natürlich überhaupt keine Rolle. 😉

Also echt ein nerviger Song dieser Segel-Blues. Wie wäre es da mit: “Like ice in the sunshine” oder “Don’t worry, be happy!” Irgendwie hilft es mir, nicht alle 10 min auf´s Handy zu starren oder mich immer zu mit den noch anstehenden hunderten von Seemeilen zu beschäftigen.

Mal ehrlich: so ein verregneter Tag im Hafen hat auch was. Buch raus, Sticksachen in die Hand oder einfach nur die Decke bis zu den Ohren ziehen und ….. pst – Matthias schläft schon. 😉 …

Wir melden uns, falls die Reise jemals weiter geht.

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