Ich habe lange überlegt, ob auch „solche“ Beiträge in unserem Blog Platz haben sollen und ich bin der Meinung: Ja. Schreiben soll ja auch helfen. 😉

Wir liegen seit einigen Tagen im Hafen, da ein Tief sich vor uns lustig im Kreis dreht und immer wieder viel Wind beschert. Uns ist seit nun schon 3 Tagen der Weg, unsere Weiterreise versperrt. Ich merke für mich, dass jedes Mal wenn auf sich unserer Reise meteorologische Unwegsamkeiten (Wetterunsicherheiten, oder Wind gegenan) mit nautischen Herausforderungen (keine anderen seglerischen Möglichkeiten) paaren, mich der Segel-Blues plagt.

Gestern waren wir beim Friseur. Ich unterhielt mich mit der Friseurin, wie soll es anders sein, übers Wetter. Sie sagte: „Es ist so grausam, denn der Sommer war von einem Tag auf den anderen beendet.“ Das ist er wieder, der Blues in meinen Ohren. Der Regen trommelt aufs Deck und das Boot ruckt in den Leinen…..

Ich stelle mir zu oft die Frage: Schaffen wir das, den endlos scheinenden Weg zurück, kurz vor Beginn des Eisgangs also? Matthias beantwortet dies gleichbleibend, ich könnte schon fast sagen stoisch, immer mit: “Ja!” Bisher hatte er auch immer recht behalten. Naja ich als Kaffeeseglerin stalke dann „neidisch“ andere Schiffe über die Internetseite marinetrafic und denke: Ich wäre jetzt gerne schon dort, wo die jetzt sind. Das sich auch dort das Wetter ändert und dies auch nicht unsere Route ist, spielt dabei natürlich überhaupt keine Rolle. 😉

Also echt ein nerviger Song dieser Segel-Blues. Wie wäre es da mit: “Like ice in the sunshine” oder “Don’t worry, be happy!” Irgendwie hilft es mir, nicht alle 10 min auf´s Handy zu starren oder mich immer zu mit den noch anstehenden hunderten von Seemeilen zu beschäftigen.

Mal ehrlich: so ein verregneter Tag im Hafen hat auch was. Buch raus, Sticksachen in die Hand oder einfach nur die Decke bis zu den Ohren ziehen und ….. pst – Matthias schläft schon. 😉 …

Wir melden uns, falls die Reise jemals weiter geht.