180 Tage LAND IN SICHT

[noch ein Segelblog]

Fast ganz oben

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Wir sind geschafft! Unzählige Schleusen (vorgestern 15, gestern rund 20) und wir haben den Vättern See erreicht. Wir sind auf fast 90m Höhe mit einem Segelschiff! Gibt es auf der Erde noch höhere Orte, die man mit stehendem Mast erreichen kann? Der Kanal ist abwechselungsreich. Schöne Orte, wie Söderköping. Motola haben oder werden wir uns morgen noch erlaufen, und vieeeel Landschaft gibt es zu sehen. Der Wind ist gegenan und wir freuen uns darüber! Gestern konnten wir gegen 5 Windstärken auf dem See Boren gut motoren. Das ist ja auch der eigentliche Grund für den Kanalbesuch. Der Göta Kanal mit Reise durch die folgenden Seen und Kanäle bis Göteburg macht in Ost-West-Richtung gut 200 Seemeilen aus. Zum Vergleich: Das ist genauso viel wie die Ostrichtung auf dem “Hinweg” wie von Kiel nach Kołobrzeg (Kolberg) in Polen.

Wir wollen also gegen die vorherrschende Windrichtung Strecke machen. Ohne den Kanal, der uns ja immerhin um 500 € erleichtert hat, so fürchten wir, könnte es schwieriger werden. Mal sehen, schlauer ist man erst am Ende.

Wir sind in der Nachsaison im Kanal. Schleusen und Brücken sind nicht mehr ständig mit Personal besetzt, sondern es werden Konvois gebildet. “Unser” Kanalmitarbeiter reist mit Auto, Fahrrad oder Mofa landseitig mit und öffnet mit nahezu null Wartezeiten alle Brücken und schleust uns. Undenkar in Deutschlad, das ein Mitarbeiter Schleusen (zuständig das Wasser- und Schifffahrtsamt), Autobrücken (zuständig der Landesbetrieb Verkehr) und Eisenbahnbrücken (zuständig die Deutsche Bahn) bedient. Wir sehen vor den Schleusen die riesigen Wartebereiche und fragen uns, wie es wohl im Sommer  (hatte Schweden in diesem Jahr einen Sommer?) aussehen muß. Unser Konvoi startete mit vier Schiffen, damit ist eine Schleusenkammer voll. Zwei Schiffe haben ihr Ziel schon erreicht und wir fahren nun bis Göteborg mit einem schwedischen Schiff weiter.

Mitterweile haben wir auch verstanden, warum wir nicht “einfach” zwei Tage eher fahren konnten. Das Personal muß disponiert werden. Besteht der Konvoi aus mehr als 4 Fahrzeugen so muß die Schleusenkammer mehrfach durchfahren werden. Ein “Kanalarbeiter” allein benötigt dafür weitaus mehr Zeit, der Törnplan wäre nicht einzuhalten, es ginge jedoch mit mehr Personal. Bis zu neun Schiffe seien die Konvois in diesem Jahr groß gewesen erzählt man uns. Der Job im Kanal ist sehr beliebt. Mehrere Jahre Wartezeit müsse man auf sich nehmen ihn zu ergattern. Wir sind begeistert von der Freundlichkeit der Mitarbeiter.

Heute warten wir, dass der Wind etwas nachläßt und müssen um 18 Uhr auf der anderen Seite des Vätter-See zur Brückenöffnung um 18 Uhr ankommen. Seefahrt mit Fahrplan.

Auf bald und auf das ich wieder schlafen kann, der Wind lässt das Schiff hier etwas unruhig liegen.

Schlaflose  Grüße

M.

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1 Comment

  1. Das mit den Meilen gutmachen gehen die vorherrschende Windrichtung hatten wir auch gehofft. Und dann kam und blieb der Südwestwind…
    Aber Ostwind ist im Anmarsch. Den wünsche ich euch.
    Wir hatten übrigens im Göta-Kanal traumhaften schwedischen Sommer!
    Euch viel Spaß weiterhin.

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